Histamin ist ein natürlich vorkommendes Amin, das im Körper eine Rolle bei allergischen Reaktionen spielt. Es kann in einigen Lebensmitteln in höheren Mengen vorkommen und bei empfindlichen Personen Symptome auslösen.
Eigenschaften und Vorkommen:
Allergische Reaktionen: Histamin wird im Körper freigesetzt, wenn das Immunsystem auf ein Allergen reagiert. Es ist der Hauptgrund für typische Allergiesymptome wie Juckreiz, Niesen oder Schwellungen.
Regulation des Magensäuregehalts: Histamin spielt auch eine Rolle bei der Regulierung des Säuregehalts im Magen.
Neurotransmitter: Histamin beteiligt sich an lokalen Immunantworten und reguliert physiologische Funktionen im Darm. Zusätzlich wirkt es als Neurotransmitter für das Gehirn, das Rückenmark und die Gebärmutter.
Histamin in Lebensmitteln:
Einige Lebensmittel enthalten von Natur aus Histamin, während andere Histamin während der Lagerung oder Fermentation produzieren können. Zu diesen Lebensmitteln gehören:
Fermentierte Lebensmittel: Sauerkraut, Sojasauce, Kefir.
Reifer Käse: Brie, Camembert, Cheddar, Gouda.
Alkoholische Getränke: Besonders Rotwein und Champagner.
Personen mit Histaminintoleranz können nach dem Verzehr histaminreicher Lebensmittel Symptome entwickeln. Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Histaminintoleranz einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.
Zusätzliche Informationen:
Histamin entsteht durch die Decarboxylierung der Aminosäure Histidin. Diese Umwandlung wird durch das Enzym L-Histidin-Decarboxylase vermittelt. Histamin ist ein hydrophiles, vasoaktives Amin. Nach seiner Bildung wird es entweder gespeichert oder durch die hauptsächlich abbauenden Enzyme, Histamin-N-Methyltransferase oder Diaminoxidase, schnell inaktiviert.
Weitere Infos: Wikipedia - Histamine
Einige Menschen leiden unter einer Histaminintoleranz und sollten daher möglicherweise den Konsum histaminhaltiger Lebensmittel reduzieren.
Histaminunverträglichkeit: Ursachen, Symptome und histaminreiche Lebensmittel
Ursachen und Hintergründe
- Bei Menschen mit Histaminunverträglichkeit kann der Körper das über die Nahrung aufgenommene Histamin nicht vollständig abbauen. Dies resultiert in einem erhöhten Histaminspiegel im Blut, der Symptome hervorruft, die allergischen Reaktionen ähneln, jedoch keine echten allergischen Reaktionen sind.
- Histamin bildet sich in Lebensmitteln hauptsächlich während der Lagerung und Reifung von eiweißreichen Produkten.
- Bei Histaminunverträglichkeit funktionieren bestimmte Enzyme, wie die Diaminoxidase (DAO), im Verdauungssystem nicht korrekt. Diese Enzyme sollen Histamin und verwandte Stoffe (biogene Amine) im Darm abbauen. Ein Mangel an diesen Enzymen führt zu einem Überschuss an Histamin, der Beschwerden verursacht.
Symptome
- Bauchkrämpfe
- Durchfall
- Übelkeit
- Hautrötungen
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Herzrasen
- Atemnot
- Kreislaufprobleme
- Diese Symptome treten typischerweise unmittelbar nach dem Essen auf.
Histaminreiche Lebensmittel
- Gereifter Käse (z.B. Parmesan, alter Gouda, Cheddar, Schimmelkäse)
- Rotwein
- Sauerkraut
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Lupine, Kichererbsen)
- Obst (Kiwi, Zitrone, Orange, Erdbeeren, Himbeeren)
- Tomaten
- Wurstwaren (Schinken, Salami)
- Erdnüsse
- Avocado
- Thunfisch
- Eingelegte Fischkonserven
- Aubergine
- Kakao und dunkle Schokolade
- Meeresfrüchte
- Hefeprodukte (Hefebrot, Hefezopf, Hefeweizenbier)
- Steinpilze, Pfifferlinge
- Schwarzer Tee
- Walnüsse
- Eingelegtes Gemüse und Industrielebensmittel
Weitere Informationen
- Lebensmittel, die reich an Histamin sind, haben oft einen längeren Reifungs-, Lagerungs-, Gärungs- oder Räucherprozess durchlaufen.
- Es gibt auch Lebensmittel, die andere biogene Amine enthalten, wie Tyramin und Serotonin, oder die Histamin im Körper freisetzen (Histaminliberatoren). Dazu gehören Schokolade, Kakao, Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Pfifferlinge, Tomaten und Walnüsse.
- Einige Milchprodukte, Fleischwaren, Fischprodukte, Eier, Fette, Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Gemüse, Obst, Nüsse, Süßigkeiten, Gewürze und Getränke sollten von Menschen mit Histaminunverträglichkeit vermieden werden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte verwende nichts, was du nicht eindeutig bestimmen kannst! Bevor du Pflanzen verwendest, halte bitte Rücksprache mit einem Kräuterexperten. Bei medizinischer Verwendung konsultiere deinen Arzt.