Glykoside: Pflanzengifte zur Abwehr von Fressfeinden

Glykoside sind in erster Linie Pflanzengifte, die zur Abwehr von Fressfeinden dienen. Durch ihre Lagerung in verschiedenen Pflanzenteilen werden die Glykoside erst freigesetzt, wenn die Pflanze verletzt wird. Sie finden jedoch auch Anwendung in der Medizin.

Einige Beispiele für Pflanzen, die Glykoside enthalten, sind Spitzwegerich, Ackerschachtelhalm, Barbarakraut (Winterkresse), Klettenlabkraut, Knoblauchsrauke, Mohn und Rotklee. Nicht alle Pflanzen, die Glykoside enthalten, werden als giftig eingestuft.

Medizinische Anwendungen

  1. Herztherapie: Digitalisglykoside aus dem Fingerhut werden in der Medizin zur Stärkung der Herzmuskulatur und zur Regulierung der Herzfrequenz eingesetzt.
  2. Aromastoffe: Einige Glykoside, wie Steviolglykoside, werden wegen ihres süßen Geschmacks in der Lebensmittelindustrie verwendet.

Toxische Wirkungen

  • Potenzielle Giftigkeit: Einige Glykoside, insbesondere jene im Roten Fingerhut, können hochtoxisch sein.
  • Gefahr für Tiere: Der Verzehr von Pflanzen mit cyanogenen Glykosiden kann für Tiere tödlich sein.
  • Medikamenteninteraktionen: Vorsicht ist geboten bei der Kombination von Glykosiden mit bestimmten Medikamenten.
  • Roter Fingerhut: Ein Beispiel für die medizinische und gleichzeitig toxische Natur von Glykosiden.
  • Cyanogene Glykoside: Gefunden in Bittermandeln und Kernobst, bekannt für die Bildung von Blausäure.


Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte verwende nichts, was du nicht eindeutig bestimmen kannst! Bevor du Pflanzen verwendest, halte bitte Rücksprache mit einem Kräuterexperten. Bei medizinischer Verwendung konsultiere deinen Arzt.