Essbare Wildpflanzen: Entdecke die Lebensmittel in deiner Umgebung

Löwenzahn, Brennnessel, Gänseblümchen, Birke, Eiche und Kastanie diese essbaren Wildpflanzen kennt wahrscheinlich jeder. Man erinnert sich an die Erfahrungen, als man als Kind von der Brennnessel gestochen wurde. Was man auch Eicheln und Kastanien gebastelt hat oder sogar vielleicht, wie Großmutter aus Löwenzahnblüten einen Hustensaft herstellte.

Jeder hat Erfahrungen mit den Pflanzen in seiner Umgebung, aber den wenigsten Menschen ist klar, dass sie nicht nur schön anzusehen und für Insekten und Tiere ein zur wichtigen Flora gehören. Die meisten davon sind sogar essbar oder es werden ihnen verschiedenste Heilwirkungen nachgesagt.

Mittlerweile ist die Forschung sogar so weit, dass zunächst giftig erscheinende Pflanzen in der Medizin eingesetzt werden. Denn wie man so schön sagt, macht die Dosis das Gift.

Beinwell im Kräutergarten

Wir entdeckten essbare Wildpflanzen das erste Mal für uns, als wir abends vor der verschlossenen Supermarkttür standen und uns fragten: "Was essen wir eigentlich, wenn ab morgen der Supermarkt für immer geschlossen hat?"

Das war sozusagen der Anstoß einer langen Reise, die auch zu dieser Website geführt hat.


Essbare Wildpflanzen Onlinekurs

Neben der Nutzung als Nahrungsmittel haben Wildpflanzen auch noch zahlreiche praktische Anwendungen. So kann man die Faser der Brennnessel zur Herstellung von primitiven Schnüren oder modernen Stoff für die Kleidungsproduktion verwenden, aus Birkenrinde bauten die Indianer Kanus und die Borke der Eiche war ein beliebter Rohstoff zur Gerbung von Leder.

Essbare Wildpflanzen neu entdecken

Wer sich zunächst mit dem Thema beschäftigt, der muss quasi fast alles von neu entdecken. Es gibt einige hilfreiche Bücher und Apps, die das Identifizieren von Wildpflanzen erleichtern. Aber den Umgang mit den Pflanzen, die Orte, wo man sie findet, und was man selbst in seiner eigenen Lebenssituation damit anfängt, muss jeder für sich selbst entdecken.

Aber das ist ja auch genau das Spannende an diesem Thema.

Vor einigen Jahren gab es noch keine Apps, die automatisch anhand eines Fotos erkennen, um welche Pflanze es sich handelt. So hieß das für uns, rausgehen in die Natur, ein paar Exemplare sammeln und dann am Computer über das Internet Bilder vergleichen und lernen.

Ampfer in der Hand gehalten

Mit der Zeit lernt man so eine ganze Reihe von essbare Wildpflanzen kennen. Schnell merkt man, dass es verschiedene Pflanzenfamilien wie z. B. die Korbblütler oder die Doldenblütler gibt und die Pflanzen sich ähnliche Merkmale teilen. Kennt man die verschiedenen Pflanzenfamilien, ergeben sich daraus allein schon einige Nutzungsmöglichkeiten. Die Pflanzenfamilie der Rosengewächse umfasst eine ganze Reihe von Pflanzen, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, auf den zweiten Blick, mit dem Wissen, dass sie alle zur Familie der Rosengewächse gehören, macht das ganze mehr Sinn und es geht einem ein Licht auf.

Knospen der Hagebutte / Rose

Was Wissen über die einzelnen Namen der essbare Wildpflanzen halten wir für weniger sinnvoll. Natürlich ist das eine interessante Zusatzinformation, aber wirklich wichtig ist, dass man die Pflanze kennt und erkennt. An ihrer äußeren Erscheinung, am Geruch, am Standort und dass man weiß, was man mit der Pflanze anstellen kann. Nicht alles, was essbar ist, ist auch genießbar und nicht alle Giftpflanzen sind komplett nutzlos.

Wie beschäftigt man sich mit essbaren Wildpflanzen am besten?

Wer in das Thema weiter eintauchen möchte, dem würden wir empfehlen, sich zunächst regelmäßig Zeit zu nehmen und Aufenthalten in der Natur einfach mehr auf die Pflanzen am Wegesrand zu achten.

Schnell werden einem 2 - 3 Pflanzen ins Auge fallen, über die man mehr lernen möchte. Wer sich nebenbei mit dem Thema beschäftigt, der fährt wahrscheinlich gut damit, sich als Ziel zu setzen, jedes Jahr eine Wildpflanze genauer kennenzulernen.

Auf unserem TikTok Kanal findest du Videos über verschiedene Pflanzen. Außerdem haben wir einen Onlinekurs zum Thema Essbare Wildpflanzen der sicherlich auch ein guter Startpunkt ist.
Brennnessel Pflanzen im Sommer.
Brennnessel Pflanzen im Sommer.

Es gibt allein an der Brennnessel so viel zu entdecken, da kann man sich stundenlang mit beschäftigen. Und es ändern sich die Nutzungsarten auch über das Jahr verteilt. Zum Beispiel:

  • Herstellung von Brennnesseltee
  • Kochen mit Brennnessel (Spinat oder Suppe)
  • Brennnesselsamen trocknen und als Gewürz verwenden
  • Brennnesseljauche herstellen (Gartendünger)
  • Brennnesselschnur herstellen
  • Papier aus Brennnesseln herstellen
  • mögliche Heilwirkungen der Brennnessel erkunden

Empfehlenswert ist die Nutzung eines Buches oder der App "Flora Incognita". Zusätzlich ist es sinnvoll, eine eigene Sammlung anzulegen. Auf unserer Website findest du unsere umfangreiche Sammlung an Informationen über essbare Wildpflanzen. In der Kategorie Pflanzensteckbriefe stellen wir verschiedene Pflanzen vor, mit denen wir bereits Erfahrungen gesammelt haben. Außerdem beleuchten wir die einzelnen Inhaltsstoffe der Pflanzen detailliert und verknüpfen diese Informationen mithilfe von Links, um ein ganzheitliches Verständnis zu fördern.

App Flora Incognita im Apple App Store
App Flora Incognita im Apple App Store

Herbarium selbst anlegen

Ein Herbarium ist eine Sammlung von verschiedenen Pflanzenteilen, Informationen und eigenen Erfahrungen über die essbaren Wildpflanzen in deiner Umgebung.

Beschäftigst du dich also zurzeit mit der Brennnessel, könntest du eine Zeichnung anfertigen, sowie ein paar Blätter trocknen und pressen, anschließend einkleben. Erfahrungen und Rezepte in dein Kapitel über die Brennnessel mit aufnehmen und noch Platz für weitere Notizen lassen.

Anschließend kommt die nächste Pflanze und so sammelst du dir einen eigenen Wissensschatz über deine Erfahrungen mit den Wildpflanzen in der Umgebung.

Essbare Wildpflanzen – Die verborgenen Schätze der Natur

Weißdorn Sammeln für Marmelade

Die Natur bietet eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen, von denen viele essbar und nahrhaft sind. Essbare Wildpflanzen sind solche Pflanzenarten, die in der freien Natur wachsen und für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Sie sind oft reich an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nährstoffen, die in der modernen Ernährung manchmal fehlen.

Geschichte und Bedeutung

Die Nutzung von Wildpflanzen als Nahrungsquelle reicht Jahrtausende zurück. Unsere Vorfahren waren auf das Sammeln von Wildpflanzen angewiesen, um zu überleben. Heute, in einer Zeit, in der Lebensmittel überwiegend aus dem Supermarkt stammen, wird das Wissen um essbare Wildpflanzen seltener. Dennoch erlebt die Foraging-Bewegung – das Sammeln von Wildpflanzen – in vielen Kulturen eine Renaissance, da immer mehr Menschen den Wert natürlicher, unverarbeiteter Lebensmittel erkennen.


Cyanotypie Workshop Onlinekurs

Artenvielfalt und Verbreitung

Essbare Wildpflanzen gibt es nahezu überall – von städtischen Grünflächen bis zu ländlichen Wäldern. Zu den bekanntesten essbaren Wildpflanzen gehören Löwenzahn, Brennnessel, Giersch, Bärlauch und Wildkräuter wie der Vogelmiere. Jede Pflanze hat ihre eigenen spezifischen Eigenschaften und Nutzen. So kann Löwenzahn beispielsweise als Salat oder Tee verwendet werden und ist bekannt für seine reinigende Wirkung auf Leber und Galle.

Ernährungsphysiologische Vorteile

Weiße Taubnessel in Blüte
Weiße Taubnessel in Blüte

Essbare Wildpflanzen sind oft reich an essenziellen Nährstoffen. Sie enthalten häufig mehr Vitamine und Mineralien als herkömmliches Gemüse. Brennnesseln beispielsweise sind eine ausgezeichnete Quelle für Eisen, Kalzium und Vitamine A und C. Gleichzeitig sind Wildpflanzen meist frei von Pestiziden und Düngemitteln, die in der konventionellen Landwirtschaft verwendet werden.

Sammeln und Verarbeiten

Esskastanien sammeln wir auch gern.
Die Beeren der Schlehe (Schlehdorn) sind besonders reich an Pektin.
Die Beeren der Schlehe (Schlehdorn) sind besonders reich an Pektin.

Beim Sammeln von Wildpflanzen ist es wichtig, nur die Pflanzen zu ernten, die man sicher identifizieren kann, um Vergiftungen zu vermeiden. Es ist auch ratsam, nur in sauberen, unbelasteten Gebieten zu sammeln und die Pflanzen vor dem Verzehr gründlich zu waschen. Viele Wildpflanzen können roh gegessen, gekocht, gedämpft oder zu Tee verarbeitet werden.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Das Sammeln von Wildpflanzen sollte stets nachhaltig erfolgen. Das bedeutet, nur so viel zu ernten, wie man benötigt, und den Pflanzenbestand nicht zu gefährden. Es ist auch wichtig, auf geschützte Arten und die Erhaltung ihres natürlichen Lebensraums zu achten.

Fazit

Essbare Wildpflanzen bieten eine großartige Möglichkeit, eine gesunde und naturnahe Ernährung zu unterstützen. Sie ermöglichen es uns, eine direkte Verbindung zur Natur herzustellen und unser Wissen über die Flora in unserer Umgebung zu erweitern. Das Sammeln von Wildpflanzen ist nicht nur eine Bereicherung für unsere Ernährung, sondern auch ein Abenteuer, das uns die Schönheit und den Reichtum der Natur näherbringt.


Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte verwende nichts, was du nicht eindeutig bestimmen kannst! Bevor du Pflanzen verwendest, halte bitte Rücksprache mit einem Kräuterexperten. Bei medizinischer Verwendung konsultiere deinen Arzt.