Beifuß, ein Kraut umgeben von Mythen und mystischen Eigenschaften, ist mehr als nur eine Pflanze. Es zählt zu den ältesten Heilkräutern der Menschheit und bietet ein breites Spektrum an heilenden Eigenschaften.
Beifuß ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler zählt.
Du findest es vor allem an kargen Orten, Wegrändern und Schuttplätzen - aber auch auf grünen Wiesen. Beifußkraut kann man auch in Apotheken erwerben.
Beifuß wirkt: beruhigend, durchblutungsfördernd, menstruationsfördernd, verdauungsfördernd, wehenfördernd
Beifuß kann als Tee zubereitet werden, roh oder gekocht gegessen und sogar geraucht werden. Auch das Auflegen von Beifußblättern soll z. B. gegen Menstruationsbeschwerden helfen.
Anwendungsbereiche
Frauenheilkunde und reproduktive Gesundheit
In der Frauenheilkunde spielt Beifuß eine wichtige Rolle. Er wird eingesetzt bei:
- Chronischen Eierstockentzündungen
- Geburtsvorbereitung und -erleichterung
- Gebärmutterkrämpfen
- Menstruationsbeschwerden und Periodenschmerzen
- Wechseljahrsbeschwerden
Beifuß wirkt menstruationsfördernd und kann in der Frühschwangerschaft zu Fehlgeburten führen.
Verdauungs- und Magen-Darm-Probleme
Die Beifuß Heilwirkungen werden traditionell zur Behandlung von Verdauungsproblemen genutzt. Die im Beifuß vorkommenden Bitterstoffe wirken sich positiv auf die Verdauung aus.
- Blähungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Chronischer Durchfall
- Gallenschwäche
- Mundgeruch
- Verdauungsschwäche
- Übelkeit
Er fördert die Verdauung und wirkt verdauungsfördernd.
Kreislauf- und Durchblutungsstörungen
Beifuß hilft bei Durchblutungsstörungen und fördert die Durchblutung, was nützlich ist bei:
- Kalten Füßen
- Kalten Händen
- Müden Beinen
Schmerzen und Entzündungen
Die Pflanze ist wirksam bei verschiedenen Schmerzen und Entzündungen:
- Blasenentzündung
- Hämorrhoiden
- Muskelkater
- Neuralgien
Allgemeine Beschwerden und Unwohlsein
Beifuß kann auch bei allgemeinen Beschwerden und Unwohlsein helfen:
- Nervenanspannung
- Schlafstörungen
- Unruhe
Weitere Anwendungen
- Beifuß rauchen und räuchern: In antiken Kulturen wurde Beifuß geräuchert, um luzide Träume zu fördern, Schmerzen zu lindern und Häuser sowie Tierställe vor Krankheiten zu schützen.
- Beifuß-Tee: Lindert Magen-Darm-Beschwerden und stimuliert die Verdauung.
- Beifuß in der Küche: Als Gewürz fördert er die Verdauung, insbesondere bei fettreichen Mahlzeiten.
- Auflegen von Beifußblättern: Lindert Magen-Darm-Beschwerden und Menstruationsbeschwerden.
- Ätherisches Öl: Das ätherische Öl des Beifußes wirkt entspannend und beruhigend auf das Nervensystem sowie das Gehirn. Es hat eine emotional und energetisch ausgleichende Wirkung, fördert Fröhlichkeit und Positivität.
Vorsichtsmaßnahmen
Bei manchen Menschen kann Beifuß allergische Reaktionen oder Asthma-Anfälle auslösen.
Beifuß Heilwirkungen richtig anwenden
Beifuß Tee herstellen
Die Herstellung von Beifußtee ist schnell und unkompliziert. Am besten nutzt man frische Pflanzenteile, die selbst gesammelt wurden. Geeignet sind Blätter, Blüten und fein gehackte Stielabschnitte.
- Sammle frischen Beifuß oder besorge getrockneten Beifuß.
- Gib etwa 1 bis 2 Teelöffel des Beifußkrauts in ein Teesieb. Dies ist empfehlenswert, um zu vermeiden, dass Pflanzenteile beim Trinken in den Tee gelangen.
- Übergieße das Beifußkraut mit 250 ml kochendem Wasser.
- Lasse den Tee einige Minuten ziehen, bevor du ihn genießt.
Beifuß Wickel herstellen: Schritt-für-Schritt Anleitung
Beifußwickel sind eine traditionelle Anwendung in der Naturheilkunde und können zum Beispiel bei Muskel- oder Gelenkschmerzen hilfreich sein. Hier eine Anleitung, wie du einen Beifußwickel selbst herstellen kannst:
Materialien:
- Innentuch: Baumwolle oder Leinen
- Zwischentuch: Molton (dicke Baumwolle)
- Außentuch: Wolle, Flanell oder Frottee
- Beifußtee oder -tinktur
- Mullverband (für kleinere Umschläge)
- Wasser
Schritte:
1. Herstellen des Beifußtees:
- Brühe Beifuß als Tee auf oder verwende eine fertige Beifußtinktur.
- Lasse den Tee abkühlen, bis er eine angenehme, warme Temperatur erreicht hat.
2. Innentuch vorbereiten:
- Tauche das Innentuch aus Baumwolle oder Leinen in den Beifußtee oder die Tinktur.
- Wringe das Tuch leicht aus, sodass es feucht, aber nicht tropfnass ist.
3. Aufbau des Wickels:
- Lege das feuchte Innentuch zuerst auf die zu behandelnde Körperstelle.
- Bedecke es mit dem trockenen Zwischentuch (Molton). Das verhindert, dass die Feuchtigkeit nach außen dringt.
- Lege zuletzt das Außentuch (Wolle, Flanell oder Frottee) darüber, um die Wärme zu speichern.
4. Fixierung:
- Bei kleineren Umschlägen oder an schwer zugänglichen Stellen kann ein Mullverband zum Fixieren des Wickels hilfreich sein.
- Stelle sicher, dass der Wickel gut sitzt, aber nicht zu fest angelegt ist, um die Blutzirkulation nicht zu stören.
5. Einwirkzeit:
- Lasse den Wickel etwa 30 Minuten bis 1 Stunde einwirken.
- Entspanne dich während dieser Zeit und vermeide körperliche Anstrengung.
6. Nach der Anwendung:
- Entferne den Wickel vorsichtig.
- Die Haut kann nun leicht gerötet sein, was normal ist.
- Vermeide es, direkt nach dem Wickel zu duschen oder baden.
Beifußwickel eignen sich nicht bei offenen Wunden, akuten Entzündungen oder allergischen Reaktionen auf Beifuß.
Beifuß Auflegen
Bei Schmerzen kann Beifuß direkt aufgelegt werden. Dafür nimmst du einige Blätter oder bei Bedarf die ganze Pflanze und legst sie auf die betroffene Stelle.
Beifuß Gürtel Binden
Für das Binden eines Beifußgürtels benötigst du 2 bis 5 frische Beifußpflanzen. Nachdem du sie gesammelt hast, nimm eine Pflanze und miss damit grob die benötigte Länge an deinem Körper. Verdrehe dann eine weitere Beifußpflanze in die erste. Füge sukzessive mehr Beifußpflanzen hinzu, bis ein Gürtel entsteht, der sich von selbst hält und nicht mehr auseinanderdreht.
Beifuß, Thujon und Absinth
Beifuß (Artemisia vulgaris) steht in enger Verbindung zu Wermut (Artemisia absinthium) und Absinth, besonders durch den Inhaltsstoff Thujon.
Beifuß und Wermut: Beide gehören zur gleichen Gattung Artemisia. Während Beifuß hauptsächlich für medizinische und kulinarische Zwecke verwendet wird, ist Wermut bekannt für seinen Einsatz in alkoholischen Getränken wie Absinth.
Thujon: Sowohl Beifuß als auch Wermut enthalten Thujon, eine chemische Verbindung, die psychoaktive Eigenschaften haben kann. Thujon kann in hohen Dosen toxisch wirken, was zu Krämpfen und schweren neurotoxischen Effekten führen kann.
Absinth: Absinth ist ein alkoholisches Getränk, das traditionell aus Wermut, Anis und Fenchel hergestellt wird. Es ist berühmt und manchmal berüchtigt für seinen Thujon-Gehalt, der früher mit psychoaktiven Wirkungen in Verbindung gebracht wurde. Moderne Studien haben jedoch gezeigt, dass die psychoaktiven Effekte von Absinth hauptsächlich auf seinen hohen Alkoholgehalt zurückzuführen sind, nicht auf den Thujon-Gehalt.
Regulierung und Mythos: Aufgrund der Bedenken bezüglich der Toxizität von Thujon wurde Absinth in vielen Ländern im frühen 20. Jahrhundert verboten. Heute sind die Vorschriften gelockert, und Absinth mit niedrigen Thujon-Konzentrationen ist in vielen Ländern legal. Der Mythos um Absinth und Thujon hat jedoch zu einem anhaltenden kulturellen Interesse und mystischen Assoziationen geführt.
Thujon die verbindende Substanz zwischen Beifuß, Wermut und Absinth, wobei seine Bedeutung oft von Mythen umgeben ist. Moderne Erkenntnisse haben jedoch einige der früheren Annahmen über seine psychoaktiven Wirkungen relativiert.
Zusammenfassend
Beifuß, ein traditionsreiches Heilkraut, hat sich durch seine vielfältigen Heilwirkungen als wertvoller Bestandteil der Naturmedizin etabliert. Von der Frauenheilkunde über Verdauungs- und Magen-Darm-Probleme bis hin zu Kreislauf- und Durchblutungsstörungen bietet Beifuß eine beeindruckende Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten.
Er wird bei Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrsbeschwerden und zur Geburtsvorbereitung eingesetzt, unterstützt die Verdauung, lindert Blähungen und wirkt positiv bei Verdauungsschwäche. Darüber hinaus hilft Beifuß bei Durchblutungsstörungen und fördert die allgemeine Zirkulation, wodurch er müde Beine belebt.
In der Schmerzbehandlung und Entzündungshemmung zeigt er sich wirksam bei Blasenentzündungen, Hämorrhoiden und Neuralgien. Auch bei allgemeinen Beschwerden wie Nervenanspannung, Schlafstörungen und Unruhe kann Beifuß Linderung verschaffen. Zusätzlich wird er in der Küche als Gewürz verwendet, wobei er vor allem bei fettreichen Mahlzeiten die Verdauung unterstützt.
Trotz seiner vielen Vorteile sollte der Umgang mit Beifuß mit Vorsicht erfolgen, da er bei einigen Personen allergische Reaktionen auslösen kann. Insgesamt stellt Beifuß eine vielseitige Heilpflanze dar, deren Einsatz in der traditionellen und modernen Heilkunde von großer Bedeutung ist.
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte verwende nichts, was du nicht eindeutig bestimmen kannst! Bevor du Pflanzen verwendest, halte bitte Rücksprache mit einem Kräuterexperten. Bei medizinischer Verwendung konsultiere deinen Arzt.