Rainfarn – Ein Schutzmittel der Natur: Traditionelle Anwendungen und Vorsichtsmaßnahmen

Rainfarn hat feingliedrige Blätter und gelbe Blüten. Er wurde traditionell als Mittel gegen Würmer und zur Mottenabwehr verwendet.

Steckbrief

  • Wissenschaftliche Bezeichnung: Tanacetum vulgare
  • Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Alter: mehrjährig
  • Wuchshöhe: 60-150 cm
  • Blütezeit: Juli bis August
  • Inhaltsstoffe: Thujon, Campher, Bitterstoffe
  • Heilwirkungen: magen-darm-beschwerden lindernd, entzündungshemmend, harntreibend, appetitanregend, verdauungsfördernd
Rainfarn ganze Pflanze in Blüte
Rainfarn ganze Pflanze in Blüte

Erkennungsmerkmale Rainfarn

  • Blütenstände: Gelbe Blüten in schirmartigen Dolden.
  • Blätter: Federartig gefiederte Blätter.
  • Häufige Standorte: Trockene Böden Wegränder Brachland.
Rainfarn vor der Blüte
Rainfarn vor der Blüte

Heilwirkung Rainfarn

Atemwegserkrankungen: Rainfarn wurde in der Vergangenheit erfolgreich bei Atemwegserkrankungen wie Asthma, Husten und Bronchitis eingesetzt. Seine schleimlösenden Eigenschaften können den Auswurf fördern und helfen, die Atemwege zu klären.

Verdauungsprobleme: Rainfarn besitzt verdauungsfördernde Eigenschaften und wurde zur Linderung von Verdauungsbeschwerden verwendet. Seine Anwendung half bei der Förderung eines gesunden Magen-Darm-Systems.

Wurmtreibende Maßnahmen: Das Kraut war ein bewährtes Mittel bei der Bekämpfung von Wurmerkrankungen. Rainfarn wurde traditionell zur Vertreibung von Würmern genutzt.

ACHTUNG! Potenzielle Gefahr in der Schwangerschaft: Besonders hervorzuheben ist die potenzielle Gefahr von Fehlgeburten, wenn Rainfarn während der Schwangerschaft eingenommen wird. In der Vergangenheit wurde es sogar als Abtreibungsmittel genutzt. Aufgrund dieser Risiken sollte bei der Anwendung von Rainfarn äußerste Vorsicht geboten sein. Trotz der vielfältigen Anwendungen und Heilwirkungen von Rainfarn sollten die potenziellen Risiken niemals unterschätzt werden.


Essbare Wildpflanzen Onlinekurs
Rainfarn auf einer Wiese
Rainfarn auf einer Wiese

Praktischer Nutzen Rainfarn

Insektenabwehr und Schutz vor Ungeziefern: Historisch gesehen war Rainfarn ein äußerst wirksames Mittel gegen verschiedene Arten von Ungeziefern, darunter Läuse, Flöhe und Würmer. Dies macht ihn zu einem wertvollen Verbündeten in der Tier- und Pflanzenpflege. Der charakteristische kampferartige Geruch des Rainfarns diente nicht nur zur Insektenabwehr, sondern wurde auch schon im Mittelalter an Gebäuden aufgehängt, um Insekten und Fliegen fernzuhalten. Zudem findet Rainfarn Verwendung als Bestandteil von Kräutermischungen zum Räuchern, um Mücken abzuwehren.

Nutzung in der Tierpflege: Eine bewährte Praxis war es, die Schlafplätze von Haus- und Nutztieren mit getrocknetem Rainfarn auszulegen, um Ungeziefer fernzuhalten. Für eine nachhaltige Anwendung empfiehlt es sich, die Pflanze in Hundebetten, Duftkissen oder Matratzen einzunähen.

Professionelle Verarbeitung und Pflanzenschutzmittel: Trotz der potenziellen Risiken wird Rainfarn heute professionell aufbereitet und in Badezusätzen sowie Kosmetikprodukten verwendet. Darüber hinaus ist er als natürliches Pflanzenschutzmittel äußerst effektiv, da sein Extrakt Schädlinge wirkungsvoll fernhält.

Rainfarn bietet eine beeindruckende Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten, von der Insektenabwehr und Tierpflege bis zur Räucherpraxis und professionellen Verarbeitung. Dennoch sollte bei der Anwendung stets Vorsicht walten, um mögliche Risiken zu minimieren.


Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte verwende nichts, was du nicht eindeutig bestimmen kannst! Bevor du Pflanzen verwendest, halte bitte Rücksprache mit einem Kräuterexperten. Bei medizinischer Verwendung konsultiere deinen Arzt.