Löwenzahnhonig selber machen (Rezept)

Der Frühling bringt goldene Blüten: Mit selbstgemachtem Löwenzahnhonig konservierst du alle guten Eigenschaften der Löwenzahnblüten – und fängst die Kraft dieser vielseitigen Heilpflanze in einem Glas ein.

Löwenzahn ist weit mehr als ein „Unkraut“, er ist eine uralte Heilpflanze und wird heute wieder in der Wildpflanzenküche geschätzt. Besonders die leuchtend gelben Blüten stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe. Wer sie zum „Honig“ verarbeitet, kann die Kraft des Frühlings lange nutzen – egal ob als Brotaufstrich, zum Süßen von Tee oder als Hausmittel für die ganze Familie.

Was macht Löwenzahn so besonders?

Frisch oder getrocknet: Löwenzahnblüten lassen sich vielfältig einsetzen, von Tees bis hin zu Hautpflegeprodukten.

Der Gemeine Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine robuste Wildpflanze, die fast überall wächst: auf Wiesen, in Gärten, an Straßenrändern und sogar zwischen Pflastersteinen. Während viele ihn als lästiges Beikraut sehen, ist Löwenzahn in der Naturheilkunde und Wildkräuterküche seit Jahrhunderten bekannt und beliebt.

Wichtige Inhaltsstoffe der Löwenzahnblüten:

  • Bitterstoffe (wirken verdauungsfördernd und anregend für die Leber)
  • Flavonoide (antioxidativ, entzündungshemmend)
  • Vitamin C (unterstützt das Immunsystem)
  • Mineralstoffe (vor allem Kalium, Kalzium, Eisen)
  • Triterpene (entzündungshemmend, zellschützend)

Heilwirkungen und Anwendungen:


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  • Lebergesundheit: Fördert die Produktion von Gallensaft und hilft der Leber bei der Entgiftung.
  • Verdauungsfördernd: Lindert Blähungen, Völlegefühl und Magenkrämpfe.
  • Entgiftung: Wirkt entwässernd und unterstützt die Nierenfunktion.
  • Blutzuckerregulierung: Kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
  • Entzündungshemmend: Hilft bei innerlichen und äußerlichen Entzündungen.
  • Hautgesundheit: Wird traditionell bei Hautproblemen, Insektenstichen oder zur Wundheilung verwendet.

Mit Löwenzahnhonig hast du also die Möglichkeit, all diese Eigenschaften in einem aromatischen Sirup zu bewahren – und dabei gleich ein Stück Frühlingssonne einzufangen.


Rezept: Löwenzahnhonig selbst gemacht

Mit selbstgemachtem Löwenzahnhonig konservierst du die Kraft der Natur – ganz ohne Zusatzstoffe.
Mit selbstgemachtem Löwenzahnhonig konservierst du die Kraft der Natur – ganz ohne Zusatzstoffe.

Zutaten:

  • ca. 100 frische Löwenzahnblüten (nur die gelben Blütenspitzen)
  • 500 g Zucker
  • 0,5 Liter Wasser
  • 1/2 Bio-Zitrone (Saft und etwas Schale)

Schritt für Schritt:

  1. Blüten sammeln
    Pflücke die gelben Blütenspitzen (ohne Stängel und Grün) an einem sonnigen Tag auf einer ungedüngten Wiese. Lass immer genug Blüten für Bienen stehen.

  2. Blüten waschen und zupfen
    Kurz und behutsam abspülen, damit keine Insekten oder Erde im Honig landen. Die Blüten lassen sich am besten "herausdrehen". Wenn man das Grünzeug entfernt, wird der Honig nicht so bitter.

Löwenzahnblüten enthalten wertvolle Bitterstoffe, die die Verdauung und Leberfunktion fördern.
Löwenzahnblüten enthalten wertvolle Bitterstoffe, die die Verdauung und Leberfunktion fördern.
  1. Kochvorgang
    Gib die Blüten mit 0,5 Liter Wasser, dem Saft und etwas Schale der halben Zitrone in einen Topf. 15 Minuten sanft köcheln.
Das Einkochen der Blüten setzt nicht nur Geschmack, sondern auch gesundheitsfördernde Stoffe frei.
Das Einkochen der Blüten setzt nicht nur Geschmack, sondern auch gesundheitsfördernde Stoffe frei.
  1. Aroma entfalten lassen
    Decke den Topf ab und lass die Mischung über Nacht stehen.

  2. Abseihen
    Am nächsten Tag alles durch ein feines Sieb drücken. Die Blütenmasse kräftig ausdrücken – sie steckt voller Geschmack.

  3. Zucker zugeben und einkochen
    Den Sud mit 500 g Zucker erneut erhitzen. Offen köcheln lassen, bis die Masse eine sirupartige, honigähnliche Konsistenz erreicht. Test: Ein Tropfen auf dem kalten Teller sollte Fäden ziehen.

  4. Abfüllen
    Den heißen Löwenzahnhonig sofort in saubere Schraubgläser füllen und verschließen. Kühl und dunkel lagern.

Löwenzahnhonig – eine köstliche Möglichkeit, Wildpflanzen in den Alltag zu integrieren.
Löwenzahnhonig – eine köstliche Möglichkeit, Wildpflanzen in den Alltag zu integrieren.

Wofür ist Löwenzahnhonig gut?

  • Im Tee oder als Hustensaft: Zum Süßen von Kräuter- und Früchtetees, als natürliches Hausmittel bei Halsschmerzen.
  • Als Topping: Über frischem Obst, Joghurt (z.B. Kokos- oder Mandeljoghurt), Quark, Porridge oder glutenfreiem Müsli.
  • Für Energy Balls & Bliss Balls: Zum Binden und Süßen von selbstgemachten Nuss- und Samenriegeln oder Energiekugeln.
  • In Desserts: Für glutenfreie Pfannkuchen, Pancakes, Waffeln, Eiscreme oder Chia-Pudding als besonderes Aroma.
  • Für Dressings & Saucen: Als süße Komponente in Salatdressings, Dips und Marinaden.
  • In der Hausapotheke: Als natürliches Frühlingselixier zur Unterstützung bei Frühjahrsmüdigkeit, für die Verdauung oder bei Erkältung.
  • Geschenk aus der Natur: Im schönen Glas bleibt er ein tolles, natürliches Mitbringsel.

Noch mehr Tipps

  • Je länger du den Sirup einkochst, desto dickflüssiger wird er.
  • Löwenzahnhonig hält sich mehrere Monate, wenn er kühl und dunkel gelagert wird.
  • Sollte er zu fest werden, kannst du ihn im Wasserbad leicht wieder verflüssigen.

Gutes Gelingen und viel Freude beim Sammeln und Ausprobieren!


Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte verwende nichts, was du nicht eindeutig bestimmen kannst! Bevor du Pflanzen verwendest, halte bitte Rücksprache mit einem Kräuterexperten. Bei medizinischer Verwendung konsultiere deinen Arzt.