Digitalisglykoside sind herzwirksame Glykoside, hauptsächlich gefunden in der Pflanzengattung Digitalis, wie dem Fingerhut. Sie sind bekannt für ihre Anwendung in der Behandlung von Herzinsuffizienz und bestimmten Herzrhythmusstörungen. Glykoside kommen vielen Pflanzen vor - überwiegend in den Kernen und Samen (Bittermandeln, Apfelkerne, Schlehenkernen). Die industrielle Gewinnung der Digitalis-Glykoside erfolgt heute überwiegend aus dem Wolligen Fingerhut (Digitalis lanata).
Alle Fingerhut-Arten enthalten Digitalis-Glykoside und sind stark giftig. Bereits der Verzehr von zwei Blättern kann zu einer tödlichen Vergiftung führen. Die ersten Anzeichen sind Übelkeit, Erbrechen, Ohrensausen, Schwindelanfälle und ein niedriger Puls. In der Medizin finden die Wirkstoffe Verwendung als Herzmittel
(Herzglykoside).
Steht der Fingerhut in der vollen Sonne, richten sich alle Blüten nach Süden. Man kann mit Hilfe der Pflanze die Himmelsrichtung bestimmen.
Medizinische Bedeutung
- Verbesserung der Herzfunktion:
- Erhöhung der Pumpkraft des Herzmuskels.
- Verlangsamung eines zu schnellen Herzschlags.
- Medikamentöse Formen:
- Digitoxin und Digoxin als chemisch hergestellte Wirkstoffe.
- Früher weit verbreiteter Einsatz, mittlerweile von anderen Präparaten abgelöst.
Wirkungsweise
- Steigerung der Schlagkraft: Verhindert Austritt von Kalzium aus Herzmuskelzellen, erhöht dadurch die Kontraktionskraft.
- Senkung der Herzfrequenz: Einflussnahme auf das zentrale Nervensystem, hemmt die Reizleitung des Herzens.
- Entlastung des Herzens: Verbessert die Durchblutung der Nieren und wirkt entwässernd, senkt somit den Druck in den Blutgefäßen.
Vorsichtsmaßnahmen
- Gefahr der Digitalisintoxikation: Eine Vergiftung kann bei Überdosierung auftreten, besonders gefährlich bei Nierenfunktionsstörungen.
- Toxizität: Hohe Dosen können lebensbedrohlich sein, enge therapeutische Breite erfordert genaue Dosierungsüberwachung.
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte verwende nichts, was du nicht eindeutig bestimmen kannst! Bevor du Pflanzen verwendest, halte bitte Rücksprache mit einem Kräuterexperten. Bei medizinischer Verwendung konsultiere deinen Arzt.