Pektine: natürliche Kohlenhydrate mit Geliereffekt

Pektine, natürliche Polysaccharide (eine Unterklasse der Kohlenhydrate), sind in der modernen Küche und Medizin unverzichtbar. Sie sind nicht nur für ihre Gelierfähigkeit bekannt, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit.

Eigenschaften und Vorkommen

Pektine sind einzigartige Kohlenhydrate, die wir in Pflanzenzellen finden:

  • Natürliche Präsenz: Besonders reich an Pektinen sind Äpfel, Beeren und Zitrusfrüchte.
  • Gelierfähigkeit: Pektine können beim Kochen mit Zucker und Säure gelieren, was sie zu einem Schlüsselbestandteil bei der Herstellung von Marmeladen und Gelees macht.

Verwendung und Vorteile

Pektine sind sowohl in der Lebensmittelindustrie als auch in der Medizin weit verbreitet:

  1. In der Lebensmittelindustrie: Verwendung als Gelier-, Verdickungs- und Stabilisierungsmittel.
  2. Medizinische Anwendungen: Linderung von Durchfall und als Bestandteil in einigen rezeptfreien Medikamenten.

Gesundheitliche Aspekte

Pektine tragen wesentlich zu unserer Gesundheit bei:

  • Ballaststoffe: Sie wirken als Ballaststoffe und können den Cholesterinspiegel senken.
  • Verdauung: Pektine fördern das Sättigungsgefühl und unterstützen eine gesunde Darmflora.

Pektin als natürliches Geliermittel in der Küche

Pektine sind eine Bereicherung für jede Küche:


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  1. Obstgehalt: Hoher Pektinanteil in Kirschen, Zitronen, Aprikosen und Äpfeln.
  2. Vegane Alternative: Pektin als Ersatz für tierische Gelatine.
  3. Vielseitigkeit: Unverzichtbar in Marmeladen, Gelees und Backwaren.
Marmelade aus Weißdorn
Fruchtleder aus Hagebutten
Hagebutten Fruchtleder

Pektingehalt verschiedener Früchte (Tabelle)

FruchtGehalt an Pektinen (bezogen auf Frischgewicht)
Zitrusschalen (Orange, Zitrone)30 %
Apfel1–1,5 %
Möhren1,4 %
Aprikose1 %
Orange0,5–3,5 %
Quitte0,5 %
Kirsche0,4 %

In der Regel enthalten harte Früchte mehr Pektin als weiche Früchte.

Die Beeren der Schlehe (Schlehdorn) sind besonders reich an Pektin.
Die Beeren der Schlehe (Schlehdorn) sind besonders reich an Pektin.

Wilde Früchte wie Schlehen (Schlehdorn), Ebereschen, Hagebutten und Weißdorn sind besonders reich an Pektin und eignen sich hervorragend als natürliche und neutrale Gelierhilfe. Gemischt mit anderen Früchten lassen sich daraus ausgezeichnet Fruchtleder, Marmeladen oder Gelees herstellen.

Apfelpektin selber machen

Einfache Schritte zur Herstellung von Pektin:

  1. Äpfel kochen: Schneide Äpfel und koche sie mit Wasser.
  2. Abtropfen lassen: Lass das Mus über Nacht in einem Tuch abtropfen.
  3. Einkochen: Koche die gewonnene Flüssigkeit auf die Hälfte ein.

Vorsichtsmaßnahmen

Beim Umgang mit Pektinen sind einige Punkte zu beachten:

  • Allergierisiko: Pektine können Allergien auslösen.
  • Wechselwirkungen: Pektine können die Aufnahme bestimmter Medikamente beeinflussen.

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Pektine sind mehr als nur ein Geliermittel. Ob in der Herstellung von Marmelade oder als gesundheitsfördernder Ballaststoff - sie sind ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung und vielseitig in der Küche einsetzbar.


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