Die meisten Menschen verziehen instinktiv das Gesicht, wenn sie bittere Lebensmittel verzehren, hauptsächlich aufgrund unserer Abneigung gegenüber dem bitteren Geschmack. Bitterstoffe dienen den Pflanzen als evolutionäre Verteidigungsmechanismen und wirken für den Menschen wie Warnsignale.
Inzwischen wird in der Ernährung ein gewisses Maß an Bitterstoffen empfohlen. Es ist jedoch ratsam, diese Empfehlung mit Bedacht zu betrachten, denn sowohl Bitterstoffe als auch Gerbstoffe (die ebenfalls Bitterkeit aufweisen) sind primär von Pflanzen entwickelte Substanzen zur Abwehr von Fressfeinden. Für den Menschen signalisiert der bittere Geschmack eine potenzielle Gefahr.
Nichtsdestotrotz sagt die aktuelle Wissenschaft: Bitterstoffe haben eine positive Wirkung auf die Verdauung und können schwere Mahlzeiten leichter verdaulich machen. Daher wird vorgeschlagen, vor herzhaften und fettigen Hauptgerichten bittere Salate oder rohes Gemüse mit bitterem Geschmack als Vorspeise zu genießen. Ein Beispiel hierfür ist der Bitterstoff Lactucopikrin im Chicorée, der die Produktion von Magensäure stimuliert und den Gallenfluss fördert, was wiederum die Verdauung von Fetten begünstigt. Zudem können Bitterstoffe auch dazu beitragen, die Symptome der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn zu mildern. Des Weiteren haben Bitterstoffe das Potenzial, das Immunsystem zu stärken, Fieber zu senken und eine entspannende Wirkung zu entfalten.
Übermäßiger Konsum von Bitterstoffen kann jedoch die Magenschleimhaut reizen. Die Zunge verfügt über 25 Bitterrezeptoren, die allerdings in naher Zukunft möglicherweise vollständig verschwinden könnten. In den letzten Jahrzehnten wurden bewusst Bemühungen unternommen, Bitterstoffe aus Pflanzen herauszuzüchten oder sie gingen durch konventionellen Anbau verloren. Bitterstoffe stimulieren die Magenaktivität und fördern die Produktion von Magensäure. Darüber hinaus unterstützen sie den Gallenfluss, was wiederum für eine effektive Fettverdauung von Bedeutung ist.
Eigenschaften und Vorkommen:
Geschmack: Wie der Name schon sagt, sind Bitterstoffe für den bitteren Geschmack in vielen Pflanzen und Lebensmitteln verantwortlich.
Vorkommen in Pflanzen: Bitterstoffe finden sich in einer Vielzahl von Pflanzen. Beispiele hierfür sind Kräuter wie Wermut und Löwenzahn, aber auch Gemüsesorten wie Rosenkohl und Grünkohl. Ein spezifisches Beispiel für einen Bitterstoff ist Taraxacin, einer der Hauptbitterstoffe im Löwenzahn.
Verwendung und Vorteile:
Verdauungsfördernd: Es wird angenommen, dass Bitterstoffe die Verdauung fördern, indem sie die Sekretion von Verdauungsenzymen stimulieren. Daher werden sie oft in Verdauungsbittern und Kräutertees verwendet.
Appetitanregend: Bitterstoffe können auch den Appetit anregen, was besonders nützlich sein kann für Menschen, die an Appetitlosigkeit leiden.
Schutzfunktion für Pflanzen: In Pflanzen dienen Bitterstoffe oft als natürlicher Schutz gegen Fressfeinde, da viele Tiere den bitteren Geschmack meiden.
Evolutionärer Mechanismus: Es ist interessant zu bemerken, dass der Geschmackssinn für Bitteres sehr ausgeprägt ist, was wahrscheinlich ein evolutionärer Mechanismus ist, um uns vor dem Verzehr potenziell giftiger Pflanzen zu schützen.
Hinweis: Heute erkennen und schätzen viele Menschen die gesundheitlichen Vorteile von Bitterstoffen und integrieren sie bewusst in ihre Ernährung.
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte verwende nichts, was du nicht eindeutig bestimmen kannst! Bevor du Pflanzen verwendest, halte bitte Rücksprache mit einem Kräuterexperten. Bei medizinischer Verwendung konsultiere deinen Arzt.